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Infografik: Gezeichnetes Wissen

Infografik: Gezeichnetes Wissen

Artikel erschienen in: Inhalt 2016
Foto: (c) C3

 

Ob wir wollen oder nicht – wir schauen, bevor wir lesen. Das heißt, noch lange bevor ein Text begonnen wurde, hat unser Sehzentrum schon das Bild erfasst und beschäftigt sich damit. Infografiken machen sich genau diesen Effekt zu Nutze, um komplexe Themen in gern gesehenes Wissen zu verwandeln.


Schon im 15. Jahrhundert erkannte das Universalgenie Leonardo da Vinci: „Der Mensch, das Augenwesen, braucht das Bild.“ Und diese Erkenntnis ist heute aktueller denn je. „Denn während Meister da Vinci vor über 500 Jahren bereits Darstellungen von Flugmaschinen zum Proportionsschema der menschlichen Gestalt verwendet hat, um komplexe Themen einfach darzustellen, erlebt heute das gezeichnete Wissen als Infografik einen regelrechten Boom. Denn Infografiken können sowohl abstrakte, als auch komplexe Themen so darstellen, das sie für Leser auf einen Blick konsumierbar sind und er nicht erst mehrere Seiten lesen muss.“, erklärt Martin Distl, Managing und Creative Director der Styria Content Creation. Gerade in der täglichen Flut aus Informationen, bei der es immer schwieriger wird den Inhalt bis zum Leser zu transportieren, ist das ein klarer Vorteil. Christine Starmühler, Inhaberin des Starmühler Verlages, sieht das auch so: „Der Stellenwert von Infografiken war noch nie so hoch wie heute. Wir leben im Zeitalter des Schauens, nicht des Lesens. Für solche „Leser“ sind Infografiken der Zugang zu zahlen- und faktenreichen Informationen.“ 

Vom Wimmelbild zum Micro-Content
Den Bedarf an Infografik ist aber nicht neu. Der Partner von Styria Content Creation bei einigen Projekten, die deutsche Agenturkette C3 Creative Code and Content beschäftigt sich seit 2004 intensiv mit diesem Feld. C3 Communications Manager Laura Kozlowski erzählt, das die Digitalisierung und der Erfolg von Social Media die Triebfeder der immer größeren Nachfrage und Formenvielfalt war. Kozlowski: „Zur klassischen Prozess- oder Erklärgrafik und dem doppelseitigen Wimmelbild in Printmedien, die es – vollkommen zu Recht – immer noch gibt, sind viele neue Formen und Formate dazugekommen: Animationen, Erklärfilme, interaktive Specials, Scrollytelling, verschiedene Micro-Contents.“ Die Herausforderung sei es, auf diese immer größere Vielfalt an Medien und Plattformen mit Sinn und Verstand zu reagieren und kanalübergreifend visuelle Kommunikation zu entwickeln, die nicht nur schön anzusehen ist, sondern die auch etwas bewirke und einen Zweck erfülle. Und der kann je nach Absender und Kommunikationsziel recht unterschiedlich sein. Branchenprofis wie die Styria Content Creation decken dabei von einfachen Infografik-Elementen für z.B. Versicherungen oder Food-Unternehmen über crossmediale Projekte im Print, Digital und Video-Format für österreichweite Logistikunternehmen bis hin zur Aufbereitung komplexer Themen für Telekommunikations- oder Energiekonzerne alles ab. 

So ensteht gute Infografik
SCC-Chef Distl erklärt, was für das Entstehen von guten Infografiken wichtig ist: „Guter Content – und dazu zählen Infografiken – bedarf einer langfristigen Kommunikationsstrategie. Für Unternehmen heißt das, dass die Infografik eben genau jenen Zusatznutzen vermitteln soll, den zum Beispiel ein „normale“ Text-Bildlösung nicht oder nicht so gut vermitteln kann. Daher ist nicht die optisch ansprechende Darstellung der Ausgangspunkt, sondern zuallererst die redaktionelle Aufbereitung und das Wissen zu dem entsprechendem Thema.“ Katrin Seidel, Chefredakteurinund Projektmanagerin der Styria Content Creation, schildert welche Faktoren im Entstehungsprozess, für ein optimales Ergebnis sorgen: So sei neben dem detaillierten Briefing sowohl von Auftraggeberseite, als auch intern vor allem eine lückenlose, offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten entscheidend für das Ergebnis. Eine klare Definition von Zusatzcontent und Mehrwert, erspare aufwendige „Ehrenrunden“. Damit alle Rädchen ineinandergreifen, müsse gerade der Illustrator den inhaltlichen Ansatz verstehen und damit arbeiten können. 

Daniel Spreitzer, Illustrator und Designer: „Sowohl in gestalterischer als auch konzeptioneller Hinsicht unterscheiden sich Infografiken vom restlichen Arbeitsgebiet eines Illustrators. Eine gute Infografik erzählt eine Geschichte. Der User wird mit Hilfe der Hierarchisierung von Themen und optischen Elementen durch die Grafik geführt. Der Grundsatz lautet: Information vor Gestaltung.“ Und hier gibt es durchaus auch Stolperfallen. Christine Starmühler, warnt davor, dass eine originelle Darstellung nicht auf Kosten der Information gehen darf, denn „im Vordergrund muss das schnelle  Erfassen stehen, nicht der Spaß an Verzierungen.“ Eine weitere Herausforderung sei der Faktor Zeit, denn oft fehle beim Kunden das Verständnis, dass die Erstellung von Infografiken kosten- und zeitintensiv ist. Martin Distl hat da eine andere Erfahrung gemacht: „Unsere Kunden verstehen das Thema Content Marketing und die Relevanz von gutem Content. Das gemeinsame Streben für die Zielgruppe nützliche und gelungene Infografiken zu machen treibt uns an.“ Bei einem sind sich aber alle einig: Im Zeitalter der Informationsflut steigt sowohl das Interesse, als auch der Bedarf an gut aufbereiteten Infografiken. 

 

5 Tipps für bessere Infografiken:

1.   Finde die richtige Geschichte!
Eine gute Infografik ist keine Ansammlung von Daten, sondern erzählt eine gute und verständliche Geschichte.

2.   Verwenden hilfreiche und informative Daten!
Nicht alle Daten sind für Infografiken geeignet. Filtern Sie jene Daten heraus, die für Leser der Geschichte tatsächlich hilfreich und informativ sind. 

3.   Daten dürfen schön sein, sie sollen emotionalisieren!
Wenn Sie eine Infografik machen bzw. in Auftrag geben und den Entwurf bekommen, treten Sie einen Schritt zurück und schauen sich das Gesamtbild an. Ist es auch, ohne die Daten zu lesen, schön? Spricht es Sie an? Wenn nicht, gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten. 

4.   Keep it simple!
Vermeiden Sie die Vermischung von zu vielen Stilelementen. Eine klare optische Linie, die nicht zu viele Fonts und Farbelemente vermischt, hilft der Verständlichkeit und Lesbarkeit.

5.   Größe und Inhalt muss dem Medium angepasst sein!
Infografiken in Social Media müssen anders aussehen, als in Printmedien. Nur so werden sich auch richtig konsumiert. Differenzieren sie je nach Medium.

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